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Herausgeber:
Gemeinde Jannowitz
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Vorwort des Bürgermeisters
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger von Jannowitz, liebe
Interessenten!
Vor Ihnen liegt ein kleiner, geschichtlicher Auszug von Jannowitz.
In zweijähriger Arbeit, gefördert durch das Land Brandenburg, wurde in einem
ABM - Projekt die Geschichte Jannowitz aufgeschrieben. Die ausführliche
Chronik ist für jeden Interessierten im Archiv des Amtes Ruhland
einsehbar.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders bei unseren beide
Ortschronistinnen, Frau Burghardt aus Hermsdorf und Frau Wagner aus Ruhland,
bedanken, die in mühevoller Kleinarbeit die Informationen
zusammentrugen.
Desweiteren gilt der Dank allen Bürgern von Jannowitz sowie Auswärtigen,
die mit ihren persönlichen Unterlagen die Geschichtsforschung
komplettierten.
Diese Chronik hat dennoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Liebe Leser!
Ich hoffe, daß die Ihnen vorliegende Lektüre Neues und Interessantes vermitteln
kann. Wenn Ihnen bei dem Ausflug in die Vergangenheit Wichtiges zu fehlen
scheint, so geben Sie der Gemeinde Jannowitz bitte diese Erkenntnisse weiter,
damit auch in Zukunft für unsere Nachfahren Wissenswertes erhalten
bleibt.
Ich wünsche Ihnen beim Ausflug in die Jannowitzer Vergangenheit recht viel
Freude.
Volkmar Schenke
Bürgermeister
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Im westlichen Teil der Oberlausitzer Heide gelegen, etwas verträumt, erstreckt
sich das Bachauendorf Jannowitz bei Ruhland entlang des Schwarzwassers. 1363
kaufte Karl der IV die große Standesherrschaft Ruhland von einem Herrn von
Ileburg. Zu ihr gehörten auch die in unmittelbarer Nähe gelegenen
Dörfer.
1397 sind Ruhland und die umliegenden Ortschaften Pfandbesitz des Nicols
(Nickel) von Gersdorff. Unser Dorf und Rittergut waren hauptsächlich im
Gersdorffschen Besitz. Zwischendurch gelangte es in den Besitz derer von
Rosenhagen und Polenz, danach an Dorothea Elisabeth Vizthum von Eckstedt,
deren Tochter Caroline Louise von Berbisdorff durch Heirat das Gut wieder in
Gersdorffschen Besitz brachte, wo es bis 1890 verblieb.
Schulrat Scholz schrieb 1925 im Heimatbuch des Kreises Hoyerswerda, daß
seit der Völkerwanderung unsere Region von Wenden bewohnt wurde.
Die ältesten slawischen Wohnsitze sind nach ihren Gründern benannte
Sippendörfer, deren Bewohner in Gütergemeinschaft lebten. Die Namen dieser
Orte haben die Endung "witz" oder "itz". Jannowitz ist
wendisch Janojczy, 1479 Jonewicz von Nachkommen des Jan oder Johann. Auch die
Flurnamen wie Hatschken, am Barschteiche, der Dup - das Loch oder Dub - die
Eiche, im Muschken von mosk - das Moos, deuten auf eine slawische Besiedlung,
die jedoch durch Funde bisher nicht belegt werden konnte.
Die Schreibweise der Ortsnamen änderte sich von 1479 an insgesamt
neunmal:
1479 - Jonewicz, 1498 - Jonewicz, 1498 - Janwitz, 1528 - Jonewitz, 1529 -
Jahnewitz, 1540 - Janowitz, 1551 - Jannewitz, 1565 - Jannowitz, 1746 -
Janowitz, 1750 - Jannowitz.
Dieser Ortsname ist bis heute erhalten.
Ab 1890 war Herr Tölke Besitzer des Gutes Jannowitz. Er verkaufte es an
Herrn Dr. Naumann und dieser verkaufte es weiter an Herrn Geheimrat Schumann.
Letzter Besitzer war Freiherr Carl Maria von Elverfeld gen. von
Beversfoerde.
Ab September 1945 wurde das ehemalige Gut mit 814,6 ha im Zuge der
Bodenreform an Bauern, Kleinsiedler, die Gemeinde und den Staat
aufgeteilt.
Nach der Gründung der DDR 1949 gab es in unserem Ort 51 land- und
forstwirtschaftliche Betriebe, eine Schule und 77 Haushalte ohne
Landwirtschaft.
In der Zeit von 1958 - 1975 wurden die gebildeten Landwirtschaftlichen
Produktionsgenossenschaften immer mehr spezialisiert und die Kooperativen
Abteilungen Pflanzen- und Tierproduktion gebildet. Es wurde zuerst der
Sauenstall und danach die Sauenzuchtanlage gebaut.
In dieser Zeit war Erich Wagner Bürgermeister. Er war auch Mitbegründer
und Schirmherr von vielen Organisationen und Vereinen wie der Ortsgruppe der
Volkssolidarität, des Geflügelzuchtvereins, der Gartensparte, Sportvereinen,
der Jugendorganisation und Parteien.
1979 feierte unsere Gemeinde das 500-jährige Jubiläum zusammen mit dem 30.
Jahrestag der Republik.
1987 wurden auf Beschluß des Rates vom Bezirk Cottbus in Jannowitz die
Flächendenkmale: Kunstwiesen, Schafgartenteiche, Laubwald am Forsthaus und
der Kleine Dub anerkannt.
Bis 1990 führten wir 5 Pferde- und Trödelmärkte durch, was für die
damalige Zeit der mangelhaften Versorgung eine willkommene Abwechslung
war.
Seit der politischen Wende 1990 kamen zu den bestehenden Unternehmen wie
die Sauenzuchtanlage, die Fischzucht und die Fa. Freitag, noch vier
Unternehmen dazu.
Die Wende brachte aber auch eine große Arbeitslosigkeit
mit sich. Viele Jannowitzer gingen in den Vorruhestand, widmen sich heute
sehr der Vereinsarbeit und leisten in dieser schwierigen Zeit viel für den
Zusammenhalt der Menschen.
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1479
wurde unser Dorf erstmals urkundlich erwähnt im Stadtgerichtsbuch
von 1430 bis 1479 von Bautzen als Jonewicz.
So wurde Augustin von Poster, der seine Frau zu Jonewicz und seine Leute
in Schwepnitz hatte, in dem Bekenntnis des "Jurge Prewssen", der
vor Bautzen am 29.Mai 1479 gehangen wurde, genannt.
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Ersterwähnung 1479 als Jonewicz
1498
erschien Heinrich von Gersdorff zugleich mit einem Hans
von Gersdorff zu Jonewicz als Zeuge auf einem Freimarkt.
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1511
wurden als Besitzer genannt Nickel und Melchior, Gebrüder
und Vettern von Gersdorff zu Jonewicz. Melchior war ein Sohn des Hans von
Gersdorff.
Danach erkaufte sich Sebastian von Gersdorff auf Ruhland, wohl derselbe,
der schon 1499 erwähnt wurde, das Gut Jonewicz. Derselbe hinterließ außer
mehreren Töchtern fünf Söhne: Heinrich, Siegsmund, Albrecht Sebastian und
Hans, welche 1529 ("die Gebrüder v. G. zu Ruhland, Heinrich und seine
unmündigen Brüder") belehnt wurden mit Ruhland, Frauendorf, Jannowitz,
Peickwitz, Guteborn, Hohenbocka, Schwarzbach, Biehlen, und Niemtsch.
1529
Mit Jannowitz wurde Siegsmund von Gersdorff belehnt.
Desweiteren wurde das Dorf erstmalig als Rittergut erwähnt.
1534
Siegsmund verkaufte 1534 sein Gut Jannowitz an Heinrich
von Gersdorff.
1540
Dieser Heinrich, der älteste jener 1529 belehnten fünf
Brüder, hatte sich in herzogliche sächsische Dienste begeben und war
mindestens schon 1540 Berghauptmann zu Annaberg, später Oberhauptmann des
erzgebirgischen Kreises. Daher verkaufte er 1540 seinen Anteil an Ruhland und
die Dörfer Grünewald, Biehlen und Jannowitz an Ludwig von Rosenhain.
... wurde unser Dorf nach Ruhland gepfarrt und verbleibt in der dortigen
Kirchengemeinde bis zum heutigen Tage. Am 31. Oktober, dem Reformationstage,
nahm die Kirche zu Ruhland, die bisher katholisch war, das evangelische
Glaubensbekenntnis an. An demselben Tage wurde die erste evangelische Predigt
von dem früheren katholischen Schulmeister Mathias Zorner, welcher vorher von
Luther selbst in Wittenberg in dieser Glaubenslehre unterrichtet worden war,
in der Ruhlander Kirche gehalten.
1550
wurden die Söhne Ludwigs von Rosenhain mit den genannten
Ruhlander Besitzungen belehnt. Heinrich von Rosenhain wurde mit Jannowitz
belehnt.
1554
Wegen Jannowitz gab es bis 1554 Streitigkeiten mit dem
Kloster "Zum heiligen Kreuz" bei Meißen, das einen Zins auf diesem
Gute zu erheben hatte.
1562
und danach herrschte eine große Hungersnot durch strenge
Winter und dürre Sommer.
Die Leute haben von Eicheln, Spreu, Stroh und Tannenzapfen Brot gebacken und das
Fleisch von gefallenem Vieh gegessen.
1564
Heinrich von Rosenhain überließ seinem Bruder Siegsmund
von Rosenhain das Gut. (Das Wappen derer von Rosenhain zeigt im blauen Felde
zwei silberne Rosen und darunter einen goldenen Stern.)
1583
am 14. Oktober wurde auf kaiserlichen Befehl der vom Papst
Gregor XIII. verbesserte Kalender eingeführt.
1590
war ein sehr heißer und trockener Sommer, 38 Wochen lang
regnete es nicht.
Ein Scheffel Korn kostete 6 Taler, war aber nicht zu bekommen und mußte aus
Schlesien eingeführt werden.
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1609
trat Siegsmund von Rosenhain, im folgenden Rosenhagen
genannt, Jannowitz seinem Sohn Hans Ludwig von Rosenhagen ab. 1635 starb
Letzterer, worauf sein Lehnsfetter
1635
Hans Christoph von Rosenhagen sich in den Besitz von
Jannowitz setzte, und
1673
dessen Sohn Wolf Heinrich von Rosenhagen das Gut Jannowitz
an Hans Otto von Polenz verkaufte. Jannowitz verblieb bis 1690 und später in
der Herrschaft derer von Polenz.
1686
am 16. Mai ehelichte die mittelste Tochter des Leonhard
von Könneritz, Besitzer von Frauendorf, den Hans von Polenz auf Jannowitz,
welcher letzteres Jannowitz an seinen Bruder Christoph, Friedrich von Polenz
verpachtete.
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1726
wurde Frau Oberst Dorothea Elisabeth Vitzthum von
Eckstädt, geb. von Carlowitz als Besitzerin genannt, Sie starb 1730, nachdem
sie das Gut
1728
ihrer Tochter aus erster Ehe Caroline Louise von Berbisdorff,
die sich mit Hans Ehrenreich von Gersdorff auf Hermsdorf vermählte, vererbt
hatte, 1919 schrieb Dr. Walter Boetticher dazu: "Damals gelangte wohl
Jannowitz in den Besitz von Angehörigen des Geschlechts von Gersdorff."
Dr. Herrmann Knothe (1879) verwies bereits 1498 auf einen Hans von Gersdorff
zu Janewicz. Diese Aussage ist belegt durch den Urkundentext vom 21. März
1498 im Domstiftsarchiv zu Bautzen.
1750
wurde erstmals eine Gemeindeordnung, ein Erbregister und
Hauptvergleich zwischen der Herrschaft und den Untertanen, das Urbarium,
erstellt. Neben der Herrschaft wurden 27 Namen von Untertanen aufgeführt,
z.B.: Christoph Ruhland, Peter Haynk, Caspar Lorenz und als zwei Zeugen der
hiesige Schulmeister Johann Georg Kühneln und der Schreiber Christian
Gottlieb Friedrich.
1769
wurde als Besitzer des Gutes ausdrücklich Ernst Haubold
von Gersdorff, ein Sohn Hans Ehrenreichs, genannt.
1777
Das Gut Jannowitz gehörte zum Bautzener Kreis und war ein
Straßendorf mit einer
gewannähnlichen Streifen- und Gutsblockflur und hatte 1895 11,10 ha.
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1801
Der große Sturm, der am 29. Januar die Nacht entstand, hat
viel Verwüstungen besonders in den schönsten Hölzern angerichtet, schrieb
Oberförster Griebner.
1815
war Jannowitz ein Teil der Oberlausitz, der von Sachsen an
Preußen abgetreten werden mußte und dort ein Bestandteil der Provinz
Schlesien bzw. 1919 der Provinz Niederschlesien wurde.
1817
Zu dieser Zeit war Jannowitz ein Dorf in der Oberlausitz,
am Schwarzwasser, an der von Ortrand nach Hoyerswerda führenden Straße, an
der Jannowitzer Heide, 2 Stunden südlich von Ruhland entfernt gelegen und
dahin eingepfarrt. Hier war ein Rittergut, dem der Ort, welcher 15 Rauche
hat, angehörte.
1818
wurde eine Straße bis zum herrschaftlichen Forsthaus
angelegt.
Im Post- und Zeitungslexikon von Sachsen wurde unser Forsthaus bereits 1818
erwähnt.
Zu dieser Zeit hatte Jannowitz ein kleines Vorwerk, eine Mühle, eine
Schäferei, ein schönes Herrenhaus, eine Ziegelei und betrieb etwas
Weinbau.
1825
wurde der Hoyerswerdaer Kreis vom Frankfurter
Regierungsbezirk abgezweigt und dem Departement der Regierung zu Liegnitz
überwiesen.
1829
wurde das alte Schulhaus gebaut. Fast 100 Jahre diente es
als Schule
~
Das alte Schulhaus mit Lehrer Menz, der von
1903-1914 hier Lehrer war.
Heute ist es das Wohnhaus der Fam. Freitag
1831
Nach Aufzeichnungen des
Lehrers A. Jordan aus Hermsdorf war von 1831 bis 7. Februar 1860 Georg
Ernst Graf von Gersdorff Herr und Ritter auf Hermsdorf, Jannowitz und
Lipsa.
1835
Jannowitz war ein Dorf mit
Vorwerk, Wassermühle, Sägemühle, Ölmühle, Ziegelei, Försterei, Schäferei
und hatte 43 Häuser.
1839
schrieb Graf v. Gersdorff
an Sr. Hoch- und Wohlgeborenen Herrn Freyherr von Manteuffel zu Dresden,
daß er 1840 100-200 Arbeiter in Jannowitz im Wiesenbau ausbilden
will.
1840-1842
bestand in unserem Ort
besagte Wiesenbauschule. In 6-monatigen Lehrgängen wurde Scholaren
(Schüler) die Kunst des Wiesenbaues gelehrt.
1843
Neben anderen Gemeinden
hatte sich das Dominium verpflichtet, einen Hilfsfonds für solche Familien zu
bilden, deren Häupter bei einer etwaigen Mobilmachung zum Militärdienst
einberufen wurden.
1844
war G. Carl Patzig
Öconomieinspektor des Rittergutes, der Ganzhüfner Gottfried Schneider wurde
zum Gerichtsmann der Gemeinde verpflichtet.
1845
am 28. September wurde der
neue Begräbnisplatz in Ruhland eingeweiht. Die erste Leiche, welche auf
diesem Platze begraben wurde, war die des Auszüglers Johann Christian
Neidack aus Jannowitz.
1848
wurden die alten
Jagdprivilegien durch das neue Jagdgesetz abgeschafft.
Im gleichen Jahr war August Feske Pachtmüller in der hiesigen Mühle.
1849
ab 1. April wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit des Ortes
abgeschafft, dafür wurden die Gemeinden der Gerichtsbarkeit in Senftenberg
bzw. Ruhland zugeteilt.
1853
am 8. August wurde im Beisein des Landrates von Götz und
des Bauunternehmers Krell die Chaussee von Ruhland nach Hohenbocka abgesteckt
und einige Tage später die von Jannowitz nach Ortrand.
1860
Rittergutsbesitzer war Graf Ernst von Gersdorff, Sohn des
genannten Georg Ernst von Gersdorff.
Um 1860 war Gottlieb Tietze (Großvater von Ewald Mütze) herrschaftlicher
Schäfer auf dem Rittergut. Das Schwarzwasser war zu jener Zeit so ein
seichtes Gewässer, daß die Schafe darin getränkt werden konnten.
1870
Ernst Christian Kelsch war bis September 1872 Lehrer in
Jannowitz.
1875
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 gründeten
die Veteranen um 1875 den Militärverein. Mitbegründer waren Karl Heink auf
der Hermsdorfer Straße, Karl Heink, genannt Kaspar Heink, August Schütze,
Karl Lehmann und Karl Hommel.
1876
ab April bis Juli 1879 war Paul Alexis Speer Lehrer an
unserer Schule. Sein Wohnort war Friedeberg a. Queis, Kreis Löwenberg.
1878
brannte das Anwesen der Familie Mütze ab. Die Großeltern
von Ewald Mütze bauten das Wohnhaus mit Ziegeln aus der Jannowitzer Ziegelei
neu auf.
1879
war im Amtsbezirk Lipsa b. R. für die Gemeinde Jannowitz
der Fleischer Paul Opitz als Fleischbeschauer auf Widerruf ernannt
worden.
1883
Herr Hentschel war für unseren Bereich Oberförster beim
Rittergutsbesitzer Ernst Graf v. Gersdorff. Friedrich Ruhl war 1862
Waldaufseher, ab 1869 war er Förster.
Am 8. Januar wurde der Häusler Gottfried Förster vom Schöffengericht zu
Ruhland zu 1 Tag Gefängnis verurteilt, weil er dem Holzhändler Rudolph zu
Jannowitz eine Partie Holz entwendet hatte.
Im gleichen Jahr 1883 verließ Lehrer Jopke die Lehrerstelle. Für ihn kam
Lehrer Linke aus Görlitz und blieb bis 1889 im Jannowitzer Schuldienst.
Zum Jahresende herrschten unter den Kindern die Masern in heftigster
Weise.
1884
berichtete die "Elster-Chronik" folgendes: "Verurteilt
vom Schöffengericht: Wider den Schmiedemeister Paul Kreis und dessen Ehefrau,
beide aus Jannowitz, dieselben hatten am 29. August gemeinschaftlich
Kartoffeln vom Acker des Rittergutes entwendet und zwar in der Weise, daß sie
nach Entnahme der Kartoffeln das Kraut wieder eingepflanzt hatten." Die
Angeklagten wurden zu je 15 Mark Geldstrafe oder 1 Tag Haft und die Kosten
verurteilt.
1885
seit dem 1. Juni bestand eine Postagentur für die
Zustellbezirke Lipsa, Hermsdorf und Jannowitz.
1887
am 19. Februar zerstörte ein verheerendes Feuer die
Wohnhäuser und Stallgebäude der Witwen Bager und Muschter. Es gelang nur das
Rindvieh aus den Ställen zu ziehen, während 7 Schweine, das Federvieh,
sämtliches Mobiliar, Kleidung, Lebensmittel etc. verbrannten.
Lehrer Linke bat in der „Elster-Chronik“ um Spenden für die
Betroffenen.
1888
am 25. April wurde unsere Gegend von einem ungewöhnlich
heftigen Gewitter heimgesucht, welches starken Regen aber auch stellenweise
Schloßen und Blitzschaden brachte. Zwischen Ruhland und Ortrand fielen
zollhoch die Schloßen. Am 12. August war ein großes Kriegervereinsfest.
Teilgenommen haben 7 Vereine der Umgebung.
Im Oktober kaufte sich Böttchermeister Zeiler aus Ruhland einen neuen
Leichenwagen, mit dem auch die Toten unseres Dorfes zu ihrer letzten
Ruhestätte auf dem Ruhlander Friedhof gefahren wurden.
1890
Um diese Zeit war Ernst Theilemann Tischlermeister in
Jannowitz. Er bewohnte das Grundstück von Walter Schäfer, welches er im Mai
1917 an den Vater von W. Schäfer verkaufte.
Im August fand das alljährliche Schulfest statt und ab September wurde die
Schwarzwasserbrücke wegen Neubaues bis auf weiteres gesperrt.
Am 4. November kam es zur Zwangsversteigerung auf dem Gersdorffschen
Rittergut.
~
Anzeige in der Elster-Chronik 1890 zur Zwangsversteigerung
1891
Diese Zwangsversteigerung schien mit den Ausschlag dafür
zu geben, daß von Gersdorff das Gut an Karl Tölke verkauft hat. Karl Tölke
schrieb dazu: "Die Forsten waren der einzige Zweig der Herrschaft,
welcher sich in tadelloser Verfassung befand." 19,67 ha Flächen
geringwertigen Ackers wurden in Jannowitz aufgeforstet. Tölke versuchte ein
Mustergut zu errichten und ließ Drainagen anlegen.
1892
Der Aalfang am Schwarzwasser, von dem nicht bekannt ist,
wann er gebaut wurde, bestand nach einer Aussage über die Ausübung der
Fischereirechte des Wilhelm Höntsch aus Arnsdorf bereits 1892.
Im August des gleichen Jahres wurde der Gastwirt Paul Opitz erneut als
Fleischbeschauer im Kreisblatt bestätigt.
Im November 1892 wurde der Häusler Herrmann Heink als Gemeindevorsteher
verpflichtet.
1895
brannte infolge eines Schornsteindefektes am 7. September
das seit einiger Zeit außer Betrieb gesetzte Tölkesche Dampfsägewerk in
Ruhland ab.
In unserem Dorf gab es einen Spritzenverband.
Die Statistik wies für das vergangene Jahr aus: 10 Kinder geboren, 2 Paare
getraut und 7 Personen gestorben.
Im April des gleichen Jahres wurde der Handelsmann Gotthold Koitzsch und
dessen Ehefrau wegen Beleidigung des Gemeindevorstehers Heink angeklagt.
Ersterer wurde mit einer Woche Gefängnis bestraft, letztere hingegen
freigesprochen.
Holzverkauf auf dem Jannowitzer Revier am 19. November. Verkauft wurden
Stangenhaufen auf August Schützes Grundstück, weiterhin 400 Rmtr. Stockholz,
alles kernige gute Ware. 1 Rmtr. Stockholz kostete zu dieser Zeit in unserem
Rittergut 1 Mark, 50 Pfennige.
1897
ab August war Karl Heink Gemeindevorsteher im Ort.
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1902
brannte das Gemeindehaus, das neben der Schulscheune
stand, ab. Das berichtete Lehrer Menz in seiner Schulchronik.
Der Oberpfarrer Dahlmann zu Ruhland war zum Schulinspektor für Jannowitz
ernannt worden.
1902 wurde das jetzige Gaststättengebäude durch Franz Opitz gebaut. Neben dem
Gaststättengewerbe wurde eine Landwirtschaft und ein Gemischtwarenladen
betrieben. Spätere Inhaber waren Paul und Max Opitz, beide Söhne von Franz
Opitz.
1903
fanden schon richtige Brandschutzkontrollen statt. Jeweils
am Dienstag nach der Kirmes und Dienstag nach der Fastnacht gingen der
Gemeindevorsteher und die beiden Gerichtsmänner von Haus zu Haus, um zu
kontrollieren, ob die Hauslöschgeräte in Ordnung waren. Eimer, ein Wisch zum
Ausschlagen des Feuers auf dem Strohdach und die Feuerleiter mußten vorhanden
sein.
1903-1913
In dieser Zeit wurden in unserem Ort 90 Kinder (davon 7
tot) geboren, 36 Personen beerdigt und 27 Hochzeiten fanden statt.
Die Kinder spielten unter der Leitung des Lehrers Ludwig Menz für das Dorf Theater,
aber auch die Mitglieder des Turn- und Militärvereins waren leidenschaftliche
Theater-Spieler.
Die Mutter des Lehrers Menz, Frau Johanna Menz, erteilte den
Handarbeitsunterricht.
1904
erschien eine Dankesanzeige in der Lokalzeitung: „Lehrer
Menz gestaltete mit den Schülern eine Weihnachtsmette, die alle vorherigen
übertraf, mit 2- und 3-stimmigen Gesängen mit Klavierbegleitung und
Gedichten, die gut vorgetragen wurden."
Die Einnahmen- und Ausgabenrechnung der Familie Otto Lehmann spiegelte die sehr
bescheidene Lebensweise auf unseren Dörfern wider:
Einnahmen: 1691,75 Mark
Ausgaben: 1638,25 Mark
Gewinn: 53,50 Mark
Einnahmen waren z.B.: 1 Paar junge Tauben 60 Pfennig, 1 Paar alte Tauben 2
Mark, für Butter und Eier 1,70 Mark,
Ausgaben: 1 Paar Schuhe für max. 2,50 Mark, für Semmeln 40 Pfennig.
Am 12. Juni 1904 feierte der hiesige Militärverein sein 25-jähriges
Stiftungsfest. Mit großem Zapfenstreich, Weckruf und einem Festumzug mit den
geladenen Vereinen und den Ehrenjungfrauen wurde 2 Tage lang gefeiert.
Am 1. Juli erwarb der Standesherr auf Königsbrück Dr. Walter Naumann die
Güter Lipsa, Hermsdorf und Jannowitz. Zeugnis über die Naumannsche Verwaltung
des Rittergutes ist ein quaderförmiger Granitstein mit der Inschrift:
~
Zum Andenken
an die glückliche Lipszer Zeit 1904-1914
Elisabeth und Walter Naumann
~
Dieser Stein befindet sich in der Nähe des Jannowitzer
Forsthauses im ehemaligen Park.
Dr. Naumann kaufte die Güter für 140 000 Mark und verkaufte sie 9 Jahre
später für 200 000 Mark an Dr. Schumann aus Berlin.
1905
am 6. Mai wurde der Turnverein „GUT HEIL“
gegründet. Gründungsmitglied war der Lehrer Menz, der 1931 Ehrenmitglied des
Vereins wurde.
Ab November 1905 bis 1919 war Otto Haynk Gemeindevorsteher.
Im gleichen Jahr wurde auf Gesetzesbeschluß eine Vereinsschatzungskommission
gegründet. Vorsitzender war der Gärtner Gottfried Canter, Stellvertreter der
Häusler Heinrich Reuß.
Die Gemeindevertretung beschloß: „Da in der Gemeinde keine Person ist,
die den Nachtwachdienst übernehmen kann, soll die Nachtwache von jedem
Besitzer reihum gleichmäßig geleistet werden.“
In der Nacht zum 6. November wurde das Friedrichsche Gehöft ein Raub der
Flammen. Nur das Rindvieh konnte gerettet werden. Am 2 . Dezember war Otto
Schneider aus Arnsdorf geständig, den Brand gelegt zu haben.
1906
wurde erneut Friedrichs Anwesen durch Blitzschlag
heimgesucht. Das Obergeschoß wurde vernichtet, dabei verbrannte das ganze
Heu.
1907
brannte an einem Nachmittag das Wohnhaus des Maurers Karl
Mückel.
1908
am 12. März brannte das mit Holzbalken und Strohdach
gedeckte Wohnhaus des Restgutbesitzers Heinrich Wehner. Die Stallungen und
auch der Hund verbrannten.
Im gleichen Jahr brach ein Großfeuer aus. Beim Restgutbesitzer Karl Heink
brach Feuer aus, von hier sprang es auf die Scheune des Restgutbesitzers
August Höna, dann auf das Gehöft vom Restgutbesitzer Heinrich Schäfer und
dann noch auf die Scheune des Ganzbauern Otto Schütze über, so daß es an
einem Nachmittag in vier Gehöften brannte. Menschen und Vieh waren nicht zu
Schaden gekommen.
Im August wurde in der Gemeindevertretung die Bildung eines gemeinsamen
Spritzenverbandes vom Gut und der Gemeinde beschlossen.
Seit 1908 stand der Gemeinde ein Schrank mit Büchern der Kreisbibliothek zur
Verfügung.
Da der Gerichtsschöffe August Schütze sein Amt als 1. Schöffe niederlegte,
war der Häusler Otto Lehmann an dessen Stelle gewählt worden.
1909
hatte der Turnverein 25 Mitglieder, davon 20 aktive Turner
und 4 Zöglinge.
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1910
hatten wir die bisher stärkste Schülerzahl von 72
Kindern.
Dr. Naumann veranstaltete in Lipsa ein Parkfest für alle Schüler.
Im Oktober beschloß der Gemeindevorstand: „Der Schutt für die Lehrerstelle,
welcher alljährlich in Roggen und Heidekorn gegeben worden ist, soll von
jetzt an aus der Gemeindekasse in Geld verabfolgt werden.“
Im Mai des Jahres legte der Ortssteuererheber Heinrich Hontsch sein Amt
nieder. Neu gewählt wurde der Restgutbesitzer Heinrich Schwarz. Im August
wurde wiederum das Friedrichsche Gehöft durch Blitzschlag angezündet. Es
brannte ein Teil des Dachstuhles aus.
1911
wurde der chausseemäßige Ausbau der Straße
Jannowitz-Arnsdorf beschlossen, jedoch mit dem Vorbehalt, daß der auf die
Gemeinde veranschlagte Betrag von 3000 Mark nicht überschritten wird.
Bei dem alljährlichen Grenzgrabenräumen hatten Personen, die nicht ins Wasser
und in den Graben gehen konnten, Invaliden und Altersrentner 1 Mark und wer
nicht zum Grabenräumen erschien, 5 Mark an die Gemeinde zu zahlen.
Otto Haynk wurde als Gemeindevorsteher wiedergewählt.
Im Jahre 1911 wurden 11 Kinder getauft, es gab 3 Eheschließungen und 7
Todesfälle.
1912
Paul Heink wurde als Schöffenstellvertreter
wiedergewählt.
Der Restgutbesitzer Karl Heink und der Häusler Erich Reuß waren zu der Zeit
Mitglieder der Einkommens-Vereinsschätzungskommission.
Der Gemeindevorstand beschloß den Verkauf der Dorfparzelle bei der alten
Schäferei an Herrn Dr. Naumann für 150,- Mark mit dem Vorbehalt, daß immer
Zutritt gewährleistet war, denn bei Feuer mußte dort Wasser entnommen werden.
Ebenso wurde der Kauf einer neuen Verbandsspritze beschlossen.
1912 brannte der große Stall auf dem Hofe ab. Große Futtervorräte
verbrannten, das Vieh konnte gerettet werden.
In diesem Jahr fiel auch das Baumdreieck an der Schänke der Säge zum Opfer
für den geplanten Straßenbau.
1912 war ein nasses Jahr. Es konnte kein Grummet eingefahren werden, auch
Hafer verdarb und wurde teuer, die Kartoffeln reiften nicht. Es gab ab 8.
Oktober schon Nachtfröste, die Kartoffeln und das Herbstgemüse
erfroren.
Nach 372 Jahren wurde wieder ein katholischer Gottesdienst im Saal des
„Stern“ in Ruhland abgehalten.
1913
Heinrich Heink war derzeit der Vorsitzende des Militärvereins
und ab 1. April übernahm der Lehrer Gotthard Seydel die hiesige
Lehrerstelle.
1913 kaufte Paul von Schumann, Geheimer Regierungsrat zu Berlin, den
Naumannschen Besitz. Er hatte 2 Söhne, die nach seinem Tod den Besitz
übernahmen, der ältere Sohn (Assessor) die Forstwirtschaft, der jüngere Sohn
(Leutnant) die Landwirtschaft. Paul von Schumanns Grabstätte befindet sich
auf dem Friedhof in Hermsdorf mit folgender Inschrift:
~
Geheimer
Regierungsrat Paul von Schumann
Herr auf Lindenau und Jannowitz
geb. 19.07.1863
gest. 25 .08.1939
~
1913 wurde die Chaussee Arnsdorf, Jannowitz, Kroppen
gebaut. Die Obstbäume am Straßenrand wurden gefällt. Nach Vollendung des
Straßenbaues pflanzte man an ihre Stelle im Dorf Spitzpappeln, nach Arnsdorf
zu Eichen und Birken und nach Kroppen zu an beiden Seiten der Straße Birken.
Für in Anspruch genommenes Land wurden von der Gemeinde Entschädigungen
gezahlt mit 5 Pfg. bzw. 10 Pfg. je Quadratmeter Land für Lichtstreifen bzw.
Gartenland.
Aber die Anwohner wurden auch gleich zur Pflege der Bürgersteige
verpflichtet. Sie mußten im Winter die Gehsteige beräumen, gegen Glätte
abstumpfen, im Sommer gegen Staubentwicklung besprengen. Die
Reinigungspflicht galt auch für Rinnsteine.
Im Juni 1913 schloß der Gemeindevorstand mit dem Abdeckereibesitzer Paul
Jähnchen in Arnsdorf einen Vertrag zur Tierkadaverbeseitigung.
Auch in diesem Jahr brannten 2 mit Stroh gedeckte Scheunen nieder. Sie wurden
wieder aufgebaut.
Der Zimmermann Heinrich Schwarze baute sein bisher mit Strohdach versehenes
Haus um.
Gegen Jahresende fanden in Vorahnung des Krieges Pferdemusterungen für
kriegstaugliche Gespanne in Hermsdorf u.a. auch für Jannowitz statt.
1914
am 2. August brach der 1.Weltkrieg aus. 46 wehrfähige
Männer unseres Dorfes wurden einberufen. Acht von ihnen kehrten nicht mehr
heim oder starben zu Hause an den Kriegsverletzungen.
Im Februar wurde die Ortspolizeiverordnung vom 13 Juli 1874 über das Weiden
von Rindern an Sonn- und Feiertagen aufgehoben.
Im März wurden die Arbeiten zum Ausbau des Weges von Arnsdorf nach Jannowitz
wieder aufgenommen.
Zur Zeit des Regierungsrates Schumann war Gustav Gleis herrschaftlicher
Fischmeister.
In der Parochie Ruhland wurden aus Jannowitz 9 Kinder getauft, 2 Paare
getraut und 5 Personen beerdigt.
1915
das Verfüttern von Brotgetreide wurde verboten, es gab
Brotkarten für den Empfang von Brot und Mehl und zwar 4 Pfd. Brot oder 3 Pfd.
Mehl pro Person in der Woche. Es wurden danach noch Zuteilungsmarken für
Zucker, Seife, Nährmittel, Kartoffeln und Fleisch ausgegeben. Am Palmsonntag,
dem 31. März, wurden in der Kirche in Ruhland 13 Kinder aus Jannowitz
konfirmiert.
1916
am 11. Juli brannte die Jannowitzer Schmiede ab. Das
Wohnhaus wurde 1922 von dem Arbeiter Otto Kreis wieder aufgebaut.
1917
Otto Haynk wurde als Gemeindevorsteher
wiedergewählt.
Der Gemeindevorstand beschloß die Beteiligung an der 6. Kriegsanleihe mit
1000,-Mark. Die Gemeinde zeichnete diesen Betrag als Schuldbucheintragung bei
der Kreissparkasse Hoyerswerda.
1918
wurde weiter gedarbt und gespart für den Krieg: Es gab
Petroleumkarten für die Landwirte. Weiterhin mußten von jedem Huhn 2-5 Eier
je Woche, je nach Jahreszeit, abgeliefert werden.
Die Jannowitzer Jugend veranstaltete 2 Unterhaltungsabende im Ort und in
Guteborn mit zeitgemäßen Theateraufführungen zum Besten der „Jugendspende für
Kriegerwaisen".
Emil Rasch aus unserer Gemeinde wurde als leicht verwundet gemeldet, der
Füsilier Willi Förster erhielt das EK II.
Die Grippe war wieder aufgetreten z.Z. auch mit tödlichem Verlauf in der
Umgegend von Lipsa und Lauchhammer. Die Schulen waren bis November
geschlossen.
1919
Die Oberlausitz wurde Provinz Niederschlesien.
Jannowitz gehörte in dieser Zeit zu Lipsa, bis 1937 Lindenort.
Der Ganzhüfner Otto Schütze wurde als Gemeindevorsteher gewählt. Er bekam ein
Jahresgehalt von 300,- Mark und 100,- Mark Fixum.
Der Häusler Wilhelm Bergmann wurde als 2. Schöffe und der Häusler Paul Haynk
als
Schöffenstellvertreter benannt.
Der Gemeindevorstand verpflichtete alle Bürger für die hiesige Armenkasse bei
Kindstaufen 1,- Mark, bei Hochzeiten 2,- Mark und bei Wirtschaftsübernahmen
3,- Mark an die Gemeinde zu entrichten.
1919 wurden 10 Kinder getauft, 7 Kinder konfirmiert und 5 Paare getraut.
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1920
wurde der Häusler Albert Schubert als Ortssteuererheber
gewählt.
Zwischen der Gemeinde und dem Gut bestand ein Schulverband, der sich bereit erklärte,
an Herrn Lehrer Seydel eine Beihilfe von 500,- Mark zu zahlen.
Im Mai kam Kreisbaumeister Zipp, um das alte Schulgebäude zu besichtigen. Er
kam zu dem Entschluß, daß ein Schulneubau dringend erforderlich sei. Die
Regierungskommission stimmte dem nicht zu und so wurde nur wieder
ausgebessert.
Die Rechnungslegung der Gemeinde wies einen Bestand von 1156,64 Mark aus. Es
wurde beschlossen, eine neue Gemeindefeuerleiter und Überdachung derselben
anzuschaffen.
1920 wurde das Wohnhaus von Familie Reuß Nr. 7 gebaut.
1921
begannen die Vorarbeiten für die Versorgung der Gemeinde
mit Elektrizität. Zunächst entschlossen sich nur wenige wegen der zu hohen
Kosten, Mitglied der neu gegründeten Elektrizitätsgenossenschaft zu werden,
aber ihnen ist es zu verdanken, daß Jannowitz bei den Vorarbeiten mit in das
geplante Leitungsnetz eingeschlossen wurde. Im September wurden die Verträge
für die Installationsarbeiten abgeschlossen. Den Zuschlag für das Ortsnetz
bekam die Firma Pöge aus Cottbus, die Hausinstallation wurde an die Firmen
Liefeld, Hoyerswerda und Gärtner u. Kunat, Großröhrsdorf je zur Hälfte
vergeben.
1922
am 19. Juli wurde die Leitung durch den Stromlieferanten
Braunkohlen- und Brikettindustrie-Aktiengesellschaft (BRABAG) unter Strom
gesetzt.
1922 wurden die Wohnhäuser von Paul Schütze Nr. 51, vom Arbeiter Otto Kreis
Nr. 46 und das Auszugshaus von Otto Muschter, ein Holzschuppen bei Wilhelm
Hürrig, weil Pfingsten 1922 dessen Scheune abgebrannt war, gebaut.
1923
Die Lokalzeitung „Elster-Chronik“ berichtete:
„Der Tierarzt Felix Hertel aus Ortrand wird zum
Ergänzungs-Fleischbeschauer für Jannowitz bestellt.“
Am 13. Juni fand das 3. Bezirksturnfest in Jannowitz statt.
1923 war ein schlechtes Jahr für die Fischzucht, das ganze Jahr zu wenig Sonne
und die Nächte zu kalt, da wuchsen die Karpfen schlecht.
1924
beging der Turnverein das Fest der Fahnenweihe. Die Fahne
war von dem Reingewinn des 3. Bezirksturnfestes gekauft worden.
1924 hatte man es endlich auf vielen unebenen Wegen geschafft, den
Schulneubau zu beschließen. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 25 770,-
Mark und zwar das Schulhaus 20 000,- Mark, Wirtschaftsgebäude 4 350,- Mark,
Abortgebäude 920,- Mark, Müllgrube 100,- Mark und der Brunnen mit Ringen
400,- Mark. Von 10 Unternehmen, die sich für den Bau der Schule beworben
hatten, bekam das Bauunternehmen Otto Bauer, Ruhland den Zuschlag.
Im Ort wurden das Wohnhaus von Herrmann Eichhorn, die Scheunen von Max Heink
und Wilhelm Schütze, deren alte Scheunen im August abbrannten, gebaut.
1925
wurde weiter gebaut und zwar das Wohnhaus von Pauline
Schubert, das Stallgebäude bei Robert Herrich und das Wohnhaus von Paul
Watzig.
Am 24. Mai wurde der Gedenkstein für die Gefallenen des 1.Weltkrieges
enthüllt. Die Platte wurde durch die Firma Bormann Ruhland hergestellt. Den
Platz schenkte der Geh. Regierungsrat von Schumann aus Lipsa.
Am 5. Juli kaufte der Eisenbahner Paul Nothing für 4150,- Mark das alte
Schulgebäude mit Grundstück, in dem heute sein Enkel Roland Freitag wohnt.
1926
wurde durch Lehrer Seydel
ein Schulgarten eingerichtet. Neben einem Zier- und Gemüsegarten wurden 14
Apfelbäume, 5 Birnbäume, 2 Pfirsichbüsche, 9 Pflaumenbäume, 2 Sauerkirschen
und eine Süßkirsche gepflanzt. An der Feldseite fanden 10
Stachelbeersträucher und 13 Johannisbeersträucher ihren Platz. Außerdem
wurden eine Erdbeerkultur von 400 Pflanzen und 2 Himbeerhecken mit 45
Pflanzen angelegt.
1926 wurden die Wohnhäuser von Martin Herrich, Max Lieschke und Reinhold
Mückel gebaut.
Im Frühjahr erhielt Jannowitz endlich den Anschluß an das Telefonnetz.
Eine öffentliche Fernsprechstelle wurde beim Gastwirt Max Opitz eingerichtet,
die bald sehr in Anspruch genommen wurde.
Am 16. Juni 1926 gab es Hochwasser im Ort. Auf dem Dubweg stand das Wasser 20
cm hoch. Durch die vielen Niederschläge der letzten Tage war Jannowitz der am
schwersten betroffene Ort. Das Schwarzwasser trat über die Ufer, die
Dorfstraße und die angrenzenden Gärten und Gebäude standen unter Wasser.
Menschen und Vieh waren gefährdet. Das alte Schulgebäude wurde geräumt.
~
Der Dubweg stand
fast 20 cm unter Wasser
1927
verpachtete der Geh.
Regierungsrat Schumann den Zuschk an die Einwohner von Jannowitz. Diese
versprachen sich, daß der Zuschk einmal die Kornkammer des Dorfes werden
sollte. Die Flächen zu beiden Seiten des Tschuhweges wurden mit Kiefern (etwa
200 Morgen) bepflanzt und im Bonatsch auch kleine Fichtenschläge angelegt.
Den ganzen Sommer pflegte eine Waldfräse diese Flurstücke.
1927 wurden die Scheune von Albert Schubert und das Stallgebäude von Paul
Schäfer gebaut.
1928
am 24. Juni fand die erste Elternbeiratswahl statt. Zum
Vorsitzenden wurde der Maurer Max Mückel gewählt. Mitglieder waren der
Gastwirt Max Opitz, der Gärtner Ernst Heink, der Zimmermann Paul Friedrich
und der Lehrer Gotthardt Seydel.
Am 1. Oktober erfolgte die Auflösung der Gutsbezirke im Land. An diesem Tag
wurde auch der hiesige Gutsbezirk mit der Gemeinde vereinigt.
1928 wurden 5 Kinder geboren und getauft, 2 Kinder konfirmiert, 4 Paare
getraut und es gab 4 Bestattungen.
1929
am 5. Juni wurde der Arbeiter-Kraft-und-Radfahrbund
„SOLIDARITÄT" gegründet.
Der Verein hatte derzeit 10 Mitglieder.
Im Winter des Jahres brannte Robert Herrichs Scheune ab.
1929 war ein sehr heißer Sommer, nachmittags 5 Uhr wurden noch 52°C in der
Sonne gemessen. Die Heuernte fiel auch schlecht aus.
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1930
Die Jugendvereine sollten in "Jung-Stahlhelm"
umbenannt werden. Daraufhin wurde der Jugendverein „BLÜH-AUF“ aufgelöst.
Vorsitzender war Fritz Lehmann, Bruder von Max Lehmann.
Im Februar erhielt Paul Arlt vom Kreisausschuß Hoyerswerda die Genehmigung
zum Verkauf von Flaschenbier. Er betrieb außerdem Handel mit
Fahrradersatzteilen. Zu dieser Zeit gehörte das Gasthaus von Max Opitz dem
Gastwirtsverein Ruhland und Umgebung an.
1931
beging der Turnverein „GUT HEIL“ sein
25-jähriges Bestehen. Herr von Schumann unterstützte den Turnverein mit der
Lieferung von Holz und einem Medizinball.
Im Oktober wurde der Kauf eines Pferdes durch die Gemeindevertretung
beschlossen.
Ehrenmitglieder des Turnvereins wurden der Mitbegründer Lehrer Menz, Robert
Herrich und Albert Schuster.
1934
war die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
Gründungsmitglieder waren: Max Mückel (Wehrleiter), Karl Noack, Max
Zschorn, Erich Schütze, Fritz Schütze, Ewald Matticzk, Walter Große,
Max Lehmann und Ewald Mütze.
1935
wurde der Verein des Arbeiter-Kraft-und-Radfahrerbundes
„SOLIDARITÄT" aufgelöst und dessen Eigentum beschlagnahmt. In diesem Verein
waren überwiegend Sozialdemokraten Mitglied.
Um diese Zeit kam Mutter Hartmann aus Ruhland jeden Mittwoch und Sonnabend
aus der Bäckerei Kaiser und brachte frisch Gebackenes nach Jannowitz.
1939
am 20. April, zu Hitlers 50. Geburtstag hatten wir wohl
als schlechtes Omen eine Sonnenfinsternis.
Am 1. September begann der 2. Weltkrieg. Unser Dorf hatte außer anderen
Leiden und Schäden 32 Kriegsopfer zu beklagen.
1939 wurden die Lebensmittelkarten eingeführt. 1940 ab 1. August gab es Sirup
auf Zuckerkarte und zwar auf 100 Teile Zucker, 125 Teile Sirup.
1941
Alle älteren und daheimgebliebenen Männer mußten in den
Kriegsjahren das Dorf gegen Plünderer und Einbrecher schützen. Im Herbst 1941
gab es dabei eine Schießerei. Max Zschorn und Erich Heink waren
gerade auf Wache. Erich Heink wurde tödlich getroffen und Max Zschorn
angeschossen.
--> Die schwere Bluttat von Jannowitz 1942
1942
erwarb der Land- und Forstwirt Freiherr Carl Maria von
Elverfeld gen. von Beversfoerde das Rittergut Lipsa mit Hermsdorf und
Jannowitz. Er war der letzte Besitzer dieses Gutes.
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1945
war Paul Schütze Postangestellter, Schuster und
Bürgermeister in unserem Ort.
Er selbst lebte in sehr bescheidenen Verhältnissen.
Zum Ende des Krieges, im April 1945 gab es ein folgenschweres Unglück: Bei
Endkämpfen zwischen russischen und deutschen Truppen gab es eine Schießerei,
bei der eine Frau und Mutter von 4 Kindern, Frau Hilma Lehmann. durch
Bauchschuß ums Leben kam. Die Kinder wurden bei Verwandten und Bekannten
aufgenommen.
In unserem Ort wurden die Gehöfte von Max Lehmann (Stall). Albin Kerstan,
Ewald Matticzk. Gertrud Schneider (Scheunen), Max Schwarz (Erker vom
Wohnhaus) und Heinz Watzig (Giebel) durch die Auswirkungen des Krieges
beschädigt.
Nach Kriegsende wurde der Kreis im Jahre 1945 wieder mit dem Land Sachsen
vereinigt.
Im September wurde auf Gesetzeserlaß hin mit der Durchführung der
demokratischen
Bodenreform unter der Losung "Junkerland in Bauernhand"
begonnen.
Das ehemalige Gut Jannowitz mit einer Fläche von 814.6487 ha wurde
aufgeteilt:
551,67 ha an den Staat,
124,35 ha Betriebsaufrundungen,
100,00 ha an die Gemeinde,
23,51 ha an Neubauern,
7,92 ha an Kleinsiedler und
7,19 ha an Kleinbauern.
Die ersten Neubauern waren: Max Gorzki, Paul Fiedler, Paul Nickel, Heinrich
Klopsch, Gustav Ernst (Hermsdorf), als Frau Gurzki verstarb, ging die
Bauernwirtschaft an Paul Bergmann über. Später kamen dazu: Paul Arlt. Otto
Kreis, Paul Schütze, Max Zschorn und Karl Noack.
In den Jahren 1945 -1948 erhielten die Neubauern Vieh, Futter, Düngemittel
und Gerätschaften. Der Bau der Gebäude (Neubauernstellen) wurde ebenfalls vom
Kreisrat
Hoyerswerda lt. Befehl 209/228 vom 7.4.48 durchgeführt.
1945 wurde das Gebäude des jetzigen Spartenheimes ("Milbe") als
Behelfsheim gebaut und war bis 1984 bewohnt.
Bis September 1946 war Florian Swoboda Bürgermeister. Er beherrschte die
russische Sprache und hatte gute Verbindungen zur russischen Kommandantur,
die nach Kriegsende ihren Sitz im Grundstück von Gerhard Herrich hatte. Durch
diese Verbindung hatten die Jannowitzer immer satt zu essen.
1946
Florian Swoboda schrieb an die Kreisleitung der KPD in
Hoyerswerda, daß die Gemeinde nicht bereit sei, die ehemals herrschaftlichen
Teichflächen von 50 ha an Auswärtige zu verpachten. Sie sollten durch die
Angliederung an Sachsen durch die Fischzucht Zeisholz übernommen
werden.
Die Teiche wurden in eigene Regie übernommen. Alois Schmiech war
Pächter.
Ab 1. Januar übernahm Frau Johanna Karsten die Schulleitung. Zu dieser Zeit
gingen
21 Flüchtlingskinder und 60 einheimische Kinder in die Schule. Durch die
demokratische Schulreform änderte sich das Schulsystem. Der 7./8. Jahrgang
ging in die Zentralschule in Hermsdorf. An eisig-kalten Wintertagen durften
die Jannowitzer hier zur Schule gehen.
Ebenfalls im Januar bildeten sich in unserem Dorf 2 Jugendgruppen. Die Gruppe
"Einigkeit" auf Initiative des Kommunisten Paul Arlt und die Gruppe
"Fröhlichkeit", eine Jugendgruppe der SPD unter Leitung von Arthur
Förster.
1946
Am 7. März 1946 war die Gründung der FDJ. Schon 8 Tage
später wurde aus beiden Jugendgruppen die FDJ-Gruppe mit 40-50
Mitgliedern.
Ab September war Max Förster bis 1950 Bürgermeister.
Fräulein Hilma Strehle war ab November Gemeindeschwester.
Zu dieser Zeit war die Schiffswerft Dresden im Holzeinschlag in Jannowitz.
Durch kilometerweises Schleppen des Holzes wurden Straßen und Wege arg in
Mitleidenschaft gezogen. Die Gemeinde verlangte 3500 Mark
Instandhaltungskosten.
Im September feierte die Rote Armee in Jannowitz einen Heuball. Auch wurde in
diesem Jahr Kindertag gefeiert. Das Bedürfnis der Menschen nach Geselligkeit
war nach dem Kriege sehr groß.
Emil Haase bekam nur 32,- Mark Rente im Monat. Er bat die Gemeinde um eine
einmalige Unterstützung.
1946 bekam unser Dorf eine Wäscherolle: Frnst Schäfer erhielt diese von
Florian Swoboda als Schmerzensgeld. Bei einer Auseinandersetzung verlor E.
Schäfer den linken Daumen und hatte mehrere Rippenbrüche! Die Wäscherolle bei
Dorothea Schäfer wird heute noch von den Dorfbewohnern genutzt.
1947
Der Bürgermeister forderte dringend Bezugscheine für
Handwagen an. Er begründete
es so: "Wir haben Neusiedler und Flüchtlinge, die Land haben und noch
kein Zugvieh".
Im Ort bestand eine Bezugscheinkommission. Ihre Mitglieder waren Max Förster,
Hilma Strehle, Frieda Schmiech, Frieda Mückel, Arthur Förster, Walter Heink,
Ida Haase und Elsa Mücke.
Am 22 . März kam die Neulehrerin Ingeborg Frömsdorf als Nachfolgerin von
Jutta Beyer an unsere Schule.
Im Juni 1947 wurde das zweite Wehr gebaut. Dazu wurden die Jannowitzer durch
das Arbeitsamt Hoyerswerda arbeitsverpflichtet.
In diesem Jahr gab es 5 Gewerbetreibende im Ort:
Max Schanz und Rudolf Haynk als Fuhrunternehmer, Minna Opitz hatte die
Gastwirtschaft und den Konsum, Paul Schütze war Schuhmacher und Otto Kreis
Korbflechter.
1948
ab Oktober war das Dorf Mitglied in der
Unterhaltungsgenossenschaft Lipsaer Schwarzwasser und hatte Verbandsbeiträge
zum "Schwarze Elster Verband" zu zahlen.
Am 13. Dezember wurde hier wie überall die Pionierorganisation gegründet.
Lehrerin war damals Fräulein Scholz.
1949
am 7. Oktober wurde die Deutsche Demokratische Republik
(DDR) gegründet. Erster Präsident war Wilhelm Pieck.
Auf Forderung vom Rat des Kreises Hoyerswerda sollte jede Gemeinde einen
öffentlichen Brunnen betreiben. Es wurde gemeldet, daß der Schulbrunnen eine
gute Wasserqualität hat und als solcher genutzt werden kann.
Zu dieser Zeit setzte sich Herbert Matticzk an die Spitze der FDJ. Er hat es
verstanden, daß immer im Dorf etwas los war. Es wurden regelmäßig
Tanzveranstaltungen u.a. durchgeführt. Es spielten Alwin Mau auf dem Klavier
und Arthur Förster auf der Teufelsgeige.
Die Schulspeisungssätze wurden für jedes 1. Kind von 20 auf 15 Pfennig, für
das 2. Kind von 15 auf 10 Pfennig herabgesetzt. Jedes 3. Kind konnte
kostenlos essen. Gekocht wurde von der Umsiedlerin, Frau Mosch, im
Nebengebäude der Schule. Lieblingsspeise der Kinder waren Milchnudeln.
Kochgeschirre brachten die Kinder von zu Hause mit.
~
In der Bildmitte
unten Herbert Matticzk, 2. li. unten Gerhard Herrich, re. E. Schulze geb.
Schubert, 2. Reihe von li. Erich Reuß, 3. Paar Heinz Watzig und Frau Ursula,
Manfred Förster, 2. Paar rechts Gerhard und Gerda Mütze, rechts Heinz
Nothing, 3. Reihe li. Traudel Grünwald geb. Kerstan, 5. Paar Eitelfritz
Richter, 4. Reihe von li. Frau Körner und Horst Lehmann
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1950
als Lehrer Böhme, erwar bis 1956 hier, die Lehrerstelle
antrat, wurde auch das Pionierleben abwechslungsreich gestaltet. Die
Pioniergruppe trug den Namen "Frieden". 1959 wurde die Schule
malermäßig instandgesetzt.
Es gab auch eine Kommission zur Schulspeisungsdurchführung. Mitglieder waren
Otto
Kreis, Hilma Strehle, Gerhard Wolf, Robert Herrich, Heinz Schwarze, Ewald
Matticzk
und Liesbeth Tschammer.
Ab 24. April ging der 4. bis 6. Jahrgang nach Kroppen, die 1. bis 3. Klasse
blieb in
Jannowitz in der Schule.
Auf Vorschlag von Herrn Pastor Holzhey übernahm Gisela Golke den
Religionsunterricht,
später für viele Jahre Frau Hiris aus Ruhland.
1950 begann man mit dem Bau der Friedhofskapelle durch Baumeister Otto
Bauer.
Fleißigster Helfer der Gemeinde war Martin Herrich. Die erste Glocke der
kleinen Kirche war die Gesindeglocke vom ehemaligen Rittergut.
Von Mai bis Dezember des Jahres war Otto Kreis Bürgermeister. Die
Gemeindevertretung
beschloß neue Steuersätze für Grund- und Gewerbesteuer.
Große Sorgen begannen mit der Kartoffelkäferplage. So wurde das Absammeln
der
Kartoffelkäfer zur Pflicht und die Säumigen wie folgt bestraft:
Beim 1. Mal fehlen 3,- Mark Strafe, beim 2. Mal 5,- Mark und beim 3. Mal 10,-
Mark
an die Gemeindekasse zahlen. Ein weiteres Fehlen wurde an das Kreisamt
gemeldet.
Entschuldigungen galten nur in dringenden Fällen, später wurde nur noch ein
ärztliches
Attest anerkannt.
Im Mai 1950 war das Pfingsttreffen der FDJ in Berlin.
~
Die Gemeinde Jannowitz war vertreten durch:
Helmut Förster, Herbert Matticzk, Heinz Nothing, Siegfried
Haase (von links nach rechts)
1951
und danach hatte die FDJ
eine Singegruppe. Sie umrahmte die Maiveranstaltungen
und das Friedensfest. Viel Erfolg hatte die Theatergruppe, sie zog mit einem
Wagen
auf andere Dörfer und spielte Volksstücke. Mitglieder waren Erna Schubert,
Elsa Mückel,
Werner Matticzk, Gerhard Heink, Erwin Schütze und Herbert Matticzk. Von den
Einnahmen
wurden Jugendfastnachten, der Ernteball und sogar Ausflüge finanziert.
Gerhard Wolff war bis 1955 Bürgermeister.
In der Gemeindevertretung wurde beschlossen, daß der Nachtwächter für die
Gemeinde entfällt.
Der Sportplatz wurde fertiggestellt, an die Jugend übergeben und erhielt den
Namen "Platz der Jugend".
Im Frühjahr wurden in Jannowitz Bohrstellen für Wasser angelegt. Man hatte in
Erwägung gezogen, ein Wasserwerk im Ort zu errichten. Später wurde das
zentrale Wasserwerk in Tettau gebaut.
Im März meldete der Ortsverband der NDPD sein Bestehen mit 5 Mitgliedern
an.
Vorsitzender war Rudolf Förster.
Im Oktober wurde der DFD (Demokratischer Frauenbund Deutschlands) unter
Vorsitz von Frau Frieda Becker gegründet.
Am 18 . November wurde eine Volksbücherei eröffnet. Bücherwart war der
Umsiedler Walter Becker. Nach ihm übernahmen Adelheit Richter und Marlies
Lode die Bücherei.
Ab 29. Juni wurden die Handdienste von jedem Haushalt geleistet. Die
Gespanndienste wurden unter 5 ha auf einen halben Tag festgesetzt, während
über 5 ha die Gespanndienste einen Tag betrugen. Ausgeschlossen waren
besitzlose Rentenempfänger und Haushalte mit alleinstehenden Frauen über
50.
Der bisherige Milchfahrer Florian Swoboda gab das Milchfahren ab,
vorgeschlagen wurde der Landwirt Paul Bergmann.
1952
Im Zuge der demokratischen Verwaltungsreform 1952 kam der
westliche Teil des Altkreises mit Ruhland an den neu gebildeten Kreis Senftenberg,
Bezirk Cottbus und zum Land Brandenburg.
Die Finanzierung der noch zu verrichtenden Arbeiten an der Friedhofshalle
wurde durch eine zwanglose Umlage von 4,- Mark/Kopf gedeckt.
Zur Zeit gab es 6 Gewerbetreibende im Ort und zwar den Fuhrunternehmer Rudolf
Haynk, den Schuhmacher Paul Schütze und vier Hausschlächter: Paul Nickel,
Ewald Mütze, Fritz Weise und Max Mückel.
In diesem Jahr wurden verstärkt Schrottsammlungen von Schülern durchgeführt.
Der Schuljahrgang hatte nur 2 Kinder!
1953
wurde die Kapelle im Ort eingeweiht. Im April waren die
ersten Taufen von Hans Georg Haynk und Monika Herrich, im Mai die erste
Trauung von Heinz Watzig und Frau Ursula, ebenfalls war die erste Abkündigung
des Sterbefalls Max Haynk.
Der Bürgermeister Wolff beantragte Mittel für den Bau eines Gemeindehauses,
das einen Kindergarten, eine Schwesternstation, das Gemeindeamt, ein FDJ-Heim
und Wohnungen beherbergen soll.
1953 wurde das Getreidesoll erfüllt. das Kartoffelsoll mit 98%, das Schweine-
und Rindersoll nicht aber das Milch- und Eiersoll übererfüllt.
Entlang des Separationsweges und des Rohnaer Weges wurden Obstalleen mit
insgesamt 100 Obstbäumen angelegt. Paul Arlt pflegte die Alleen bei einem
Stundenlohn von 1,20 Mark. Ab 1956 bekam er 1,50 Mark/Std.
1954
waren in den 3 verbliebenen Klassen nur noch 15 Kinder.
Die Schule wurde aufgelöst. Die Kinder gingen dann auch nach Kroppen zur
Schule.
Die Gemeindevertretung erwägte erstmals die Errichtung einer
Kindertagesstätte und beantragte gleichzeitig eine Badegelegenheit im
ehemaligen Kiesloch.
Derzeitige Probleme waren das zu hohe Kartoffelsoll, denn es war ein sehr
nasses Jahr mit 214 l Regen je Quadratmeter im Juli. Weiterhin wurde der Ort
bei Übungen der sowjetischen Truppen beschossen.
Nach der Bodenreform erhöhte sich der Viehbestand. Es wurden Ablieferungen
auf "freie Spitzen" (über das Soll hinaus) möglich. Zum Schutz der
Ernte wurde ein Flurwachdienst eingerichtet. Jede männliche Person im Alter
von 16-60 Jahren war verpflichtet, Nachtwache zu leisten. Zur Unterstützung
der Bauern wurde in Lipsa eine Maschinen-Ausleih-Station (MAS) errichtet, die
1955 als MTS (Maschinen-Traktoren-Station) nach Guteborn kam.
Vorsitzender der VdgB (Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe) war Max
Lehmann. Die VdgB hatte bereits 1953 einen Volkschor.
1955
im März war die Eröffnung des Erntekindergartens in der
ehemaligen Schule. Das große Klassenzimmer war Aufenthaltsraum, Essen- und
Spielraum. Im Flur war der Waschraum. Auf 2 langen Bänken standen die Waschschüsseln,
darüber an Haken die Handtücher mit Tierbildchen, damit jedes Kind sein
Handtuch erkannte. Erste Kindergärtnerin war Bärbel Schreiber.
Ebenfalls im März begann Ilse Schlensog aus Schwarzheide hier bei uns als
Gemeindeschwester. 3 Mal in der Woche besuchte Schwester Ilse ihre Patienten.
Der Beginn der Schwesternsprechstunde wurde durch Frau Freitag mit dem
Fahrrad ausgeklingelt. Jeden Mittwoch war im ehemaligen Schulgebäude
Sprechstunde bis 18 Uhr, 1957 bei Fam. Schäfer, ab 1964 bei Frau Toni Haynk
am Dubweg und dann wieder in dem Schulgebäude. Erste Patientin war Frau Klara
Richter. Schwester Ilse war bis 1991, also 36 Jahre, hier tätig!
Unser Dorf hatte eine Patengemeinde. Es war der Ort Nackterhof Kreis
Ludwigshafen.
1955 befand sich die Poststelle im Haus von Frieda Freitag, die auch
Jannowitzer Postfrau war.
Ab Dezember war Fritz Lehmann Bürgermeister bis 1965.
Die Gemeindevertretung stellte fest, daß die Erfassung von Schrott,
nichtmetallischen
Altstoffen sowie von Rohfedern und Kuhschwanzhaaren unzureichend war. Es
traten
erste Mängel an Saustoffen auf, außerdem fehlten Sensen. Das blieb bis 1989
so und verschlimmerte sich sogar.
Ab 1955, als das FDJ-Studienjahr als politische Weiterbildung eingeführt
wurde, ging
allmählich das Interesse an der sozialistischen Jugendarbeit zurück.
1956
Jannowitz sollte an die Südleitung des Wasserwerkes
Tettau-Hoyerswerda angeschlossen werden. Der Bürgermeister teilte dem VEB
Wasserwirtschaft Obere Elbe dazu mit: "Jannowitz hat 405 Einwohner, 10
Pferde, 232 Rinder, 425 Schweine, 64 Schafe, 43 Ziegen und 1393 Stück
Federvieh."
Der Rat des Kreises genehmigte Mittel zur neuen Bedachung der Kapelle.
Im März wurde der Rohnaer Weg im NAW (Nationales Aufbauwerk) und mit Hilfe
des Staatlichen Forstwirtschaftsverbandes ausgebessert.
Herr Herrich war Schöffe beim Kreisgericht und gab erstmals Rechenschaft über
seine Arbeit ab.
Am 23. März war die LPG-Konferenz, aus deren Schlußfolgerung die LPG-Bildung
(Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) für Jannowitz angestrebt
wurde.
1957
Die Familien Robert Herrich, Theodor Körner, Rudolf
Förster, Rudolf Haynkund Heinz Nothing legten ihre Felder zusammen und
bearbeiteten sie gemeinsam. Vorsitzender war Theodor Körner, Feldbaubrigadier
Gerhard Wolff. Frau Ilse Canter aus Lipsa erledigte die Büroarbeit.
1958
Die erste LPG "V. Parteitag" wurde mit 17
Mitgliedern gegründet.
Es wurde der Entenstall für 100 Mastenten gebaut beim jetzigen Klub.
Am 30. Mai 1958 wurden die Lebensmittelkarten abgeschafft.
1958 wurden die Jannowitzer Teiche vom VEB Binnenfischerei Peitz übernommen,
Jannowitz wurde Zweigbetrieb. Betriebsleiter war für viele Jahre Egon
Kolbusa. Es waren 4 Fischer beschäftigt, die sich ausschließlich mit der Spiegelkarpfenzucht
befaßten.
Der Konsum zog aus dem Vereinszimmer des Gasthauses in das Schulhaus. Da
mußte der Kindergarten in die obere Etage verlegt werden.
1959
wurde in einer Gemeindevertretersitzung festgestellt, daß
das Milchsoll nie erfüllt wurde. Grund dafür war, daß die Kühe als Zugvieh
benutzt wurden und der eigene Milchbedarf sehr hoch war.
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1960
Jannowitz wurde am 28. Februar ein
vollgenossenschaftliches Dorf. Der Einsatz von mehr als 30 Agitatoren der SED
täglich, brachte die letzten Einzelbauern zur Unterschrift.
~
Genossenschaftliche Arbeit 1964
Von oben und von links nach rechts: Gretel Wolff,
Gertrud Schneider, Marta Schäfer, Brigitte Förster, Max Lehmann, Irma Heink,
Milda Matticzk, Rita Kühn, Anna Friedrich, Elly Heink und Gertrud Weise
1960 wurde aus dem
Jannowitzer Zweigbetrieb der Fischwirtschaft ebenfalls eine
Teichwirtschaftsgenossenschaft.
In dieser Zeit wurden die Fuhrwerkswaage und die Bergescheune (spätere
Kartoffelsortieranlage) gebaut.
Nach der Bildung der LPGs ging der Privatwald in die Bewirtschaftung der
Staatlichen
Forstwirtschaft durch Verträge über. Die Privatwaldbesitzer hatten auf die
Bewirtschaftung
ihrer Wälder, obwohl sie Eigentümer waren, keinen Einfluß mehr.
Das Revier Jannowitz gehörte zur Oberförsterei Ruhland, die mit der
Oberförsterei
Hohenbocka Bestandteil des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Hoyerswerda
waren.
1961
In unserem Ort wurde die 1.
ärztliche Sprechstunde abgehalten. Einmal in der Woche kam Frau Dr.
Kretzschmar. Außerdem wurden Mütterberatungen, Kindergarten-, Schul- und
Reihenuntersuchungen für LPG-Mitglieder durchgeführt.
1962
war Marga Herrich
Kindergärtnerin, 1963 kam Elfriede Paukisch dazu.
1964
Marga Herrich und Elisabeth
Lehmann fuhren zum Rat des Kreises und bewirkten dort, daß endlich Mittel für
den Bau des Konsums bereitgestellt wurden und der Bau auch sofort begann. Der
Bau wurde hauptsächlich durch Einsätze der Dorfbewohner im NAW (Nationales
Aufbauwerk) durchgeführt. Somit bekam unser Dorf eine neue Konsum-Verkaufsstelle.
Es ist das Gebäude, in dem heute "Försters Laden" ist.
Verkaufsstellenleiterin war Helga Theiss.
Dadurch kam der Kindergarten wieder an seinen alten Ort.
1965
kam Frau Dr. Richter als Betriebsärztin zu uns und blieb
10 Jahre, danach kam Frau Dr. Olzscha.
1965 wurde auch das Projekt zum Bau der Straße Jannowitz-Hermsdorf-Guteborn
erstellt.
Im Juni wurde die Ortsorganisation der Volkssolidarität gegründet. Erster
Vorsitzender war Erich Wagner, Volkshelferin war Gertrud Weise.
1966
Erich Wagner war bis 1982 Bürgermeister.
1967
erfolgte der Zusammenschluß unserer LPG mit der von Lipsa
- Hermsdorf. Vorsitzender war Karl-Heinz Schaschke, Viehzuchtbrigadier Heinz
Schwarze, Feldbaubrigadiere waren August Haut aus Lipsa und Paul Aßmus aus Hermsdorf.
Für die Technik war Horst Nothing aus Lipsa verantwortlich.
Im gleichen Jahr wurde der Sauenstall gebaut.
Im Ort gab es zu dieser Zeit die Sportgemeinschaft "Traktor"
Jannowitz mit 35 Mitgliedern und den Sektionen Leichtathletik, Federball, Tischtennis
und Fußball.
1968
gründete Roland Freitag ein Rundfunk- und Fernsehgeschäft,
zunächst mit Sitz in Lauchhammer-Süd. Am 1. Januar 1978 zog die Firma nach
Jannowitz. Im September trat der Sohn Andre als Lehrling in den elterlichen
Betrieb ein.
Herr Günter Künanz wurde im Dezember Leiter der FFw (Freiwillige Feuerwehr)
und bekam die Medaille "Für treue Dienste" verliehen, ebenso Heinz
Watzig.
1969
im Frühjahr wurde rechts neben der alten Holzbrücke eine
neue Betonbrücke durch die Firma Otto Bauer Ruhland gebaut.
1969/1970
wurde an das Kindergartengebäude angebaut, somit bekam der
Kindergarten eine eigene Küche, kindergerechte Toiletten und Waschraum.
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1970
erfolgte der Bau des Feuerwehrgerätehauses und die
Leichenhalle wurde fertiggestellt.
Im Mai, an einem Sonnabend, den 16., wurde mit dem Ausbau des Badeteiches
begonnen.
Der Erntekindergarten war z.Z. nicht ausgelastet, deshalb wurden 15 Kinder
aus Arnsdorf mit übernommen.
Vom Gemeinderat wurde unter Leitung des Bürgermeisters ein Plan zur
Kooperation mit den Gemeinden Arnsdorf und Hermsdorf unterbreitet.
Im Juli wurde die Benennung der Straßen festgelegt: Mittelpunkt des Dorfes
war die Brücke, hinzu kamen die Forsthausstraße, Hermsdorfer-, Kroppener- und
Ruhlander
Straße.
Die Viehzählung für 1970 ergab eine rückläufige Tendenz bei Rindern, der
Sauenbestand hatte sich erhöht. Das Milch- und Eiersoll wurde nicht
erfüllt.
1971
gab es wiederum eine Untererfüllung des Eier-, Rinder- und
Schweinesolls.
Es wurde angeregt, eine Ortsgruppe der DSF (Deutsch-Sowjetische-Freundschaft)
zu
gründen.
Die Schule erhielt eine neue Wasserpumpe und der Badeteich wurde weiter
ausgebaut. Wohnungsprobleme z.Z. waren: Das Haus der Fam. Nicolaus war fast
eingefallen, Herr Schwarze nahm die Fam. auf. Fam. Kasimir erhielt die
Wohnung der Fam. Künanz. Fam. Theiß zog zu Bauer Schütze, in
deren Wohnung kamen der Versammlungsraum und die Bücherei.
Durch Eigeninitiative der Fam. Haynk bekam die Schwesternstation einen
neuen
Warteraum dazu.
1971 tobte über Jannowitz
ein gräßlicher Sturm. Er beschädigte zahlreiche Dächer.
Die Gemeinde beantragte auf Grund der ständigen Materialknappheit in der DDR
beim Kreisbauamt die Lieferung von Dachziegeln und Dachfirsten.
Herr Sieber aus Kroppen wurde Betriebsleiter der PwF
(Produktionsgenossenschaft
werktätiger Fischer) "Neptun" und bewirtschaftet heute noch unsere
Teiche.
In den Jahren 1970/71 gab es viele Aktivitäten unserer FFw: In der
Frauenlöschgruppe
unter Leitung von Gudrun Böhnisch waren 8 Kameradinnen tätig. Durch unsere
FFw wurden Hausbrandschutzverantwortliche benannt, Schulungen und
Brandschutzkontrollen
durchgeführt und "Junge Brandschutzhelfer" ausgebildet. Für Abhilfe
bei Frost, Schneefall, Tauwetter oder Katastrophen wurden Maßnahmepläne erstellt
und entsprechendes Training durchgeführt. Ebenso wurden Maßnahmen z .B.
Kontrollen zum Schutz der Ernte, Felder, Wälder und Gebäude für jetzt und
auch in den folgenden Jahren festgelegt.
1972
war das Jahr des
Kooperationsbeginns unserer LPG mit Hermsdorf, Arnsdorf, Ruhland und
Schwarzheide. Es wurde neben der pflanzlichen- auf tierische Produktion z. B.
Schafhaltung erweitert.
In den Wintermonaten nutzte die Jugend die Räume des Erntekindergartens als
Tischtennisraum, dafür half sie beim Ausbessern des Zaunes.
Die Kindergärtnerin, Frau Paukisch, setzte sich ein, daß der Kindergarten zu
einer kommunalen Einrichtung wurde und das Synthesewerk Schwarzheide dabei
Unterstützung leistete. Ab September 1974 war es dann so weit, die Kinder
wurden ganztägig betreut.
1973
Karl-Heinz Matticzk war
Wehrleiter der FFw, die 53 Kameraden und 6 Frauen hatte.
1973 übernahm Adelheit Richter die Bücherei bis 1987.
1974/1975
gab es auf Grund der
Zusammenlegungen nur noch 14 LPGs im Kreis Senftenberg.
Man begann in Jannowitz mit dem Bau der Zwischengenossenschaftlichen
Sauenzuchtanlage (SZA), die am 7. Oktober 1974, zum 25-jährigen Bestehen der
DDR fertiggestellt und zum Teil bezogen wurde. Etwa 8000 Schweine wurden dann
hier gehalten. 80 Menschen fanden Arbeit.
Im April 1975 wurden die ersten 992 Ferkel geboren.
Die SZA befindet sich am Tschuh-Weg nach Lipsa auf einer Fläche von 3
ha.
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Einweihung der SZA
am 2. Oktober
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siehe auch:
--> About Zinsik
--> Die schwere Bluttat von Jannowitz 1942
--> Eine Namensgeschichte
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Gasthaus
Am Wehr
Bändertanz
Vogelhochzeit
Forsthaus
Automobil am Forsthaus
Dorfteich
Gasthof Rudolf Förster
"Kriegshochzeit"
Gruß aus Jannowitz
- Gasthof, Brücke, Saal, Gastraum -
Russischer Wegweiser
vor dem Gasthaus
{Ruhland 7km}
Kriegsgeld Hoyerswerda 1921
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